Branchennews | 14.10.2024

Weinernte schwächelt

Weißwein Motivbild: www.pexels.com

Die Winzer in Deutschland erwarten für 2024 eine deutlich niedrigere Weinernte als im Jahr 2023. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand der Schätzung zum 20. September 2024 mitteilt, wird die Erntemenge voraussichtlich bei 8,26 Millionen Hektolitern Weinmost liegen. Gegenüber dem Jahrgang 2023 würde dies eine Abnahme um 4,9 Prozent bedeuten.

Im Vergleich zum Sechsjahresmittel 2018 bis 2023 (8,91 Millionen Hektoliter) liegt die Ernte voraussichtlich um rund 0,7 Millionen Hektoliter oder 7,3 Prozent niedriger. Ein Grund für den Rückgang ist, dass das niederschlagsreiche Frühjahr regional das Auftreten von Pilzkrankheiten, insbesondere dem Falschen Mehltau (Peronospora), begünstigt hat. Zudem haben Extremwetterereignisse wie Spätfröste, Hagel, Stürme und Starkregen regional der Weinernte geschadet.

Wie bereits in den Vorjahren entfällt mehr als die Hälfte (59,6 Prozent) der erwarteten gesamten deutschen Weinernte auf die größten Weinanbaugebiete Rheinhessen (2,59 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,33 Millionen Hektoliter). Knapp ein weiteres Viertel (23,3 Prozent) verteilt sich auf Baden (1,12 Millionen Hektoliter) und Württemberg (0,80 Millionen Hektoliter). Die restlichen 17,1 Prozent entfallen auf die übrigen Weinanbaugebiete.

Deutliche Rückgänge in den meisten Weinanbaugebieten erwartet

In vielen Anbaugebieten zeichnen sich gegenüber dem Vorjahr Ertragseinbußen ab. Mengenmäßig besonders deutlich sind die Abnahmen gegenüber dem Vorjahr in folgenden Anbaugebieten: Mosel (-225 300 Hektoliter oder -30,7 Prozent), Baden (-151 600 Hektoliter oder -11,9 Prozent), Franken (-124 900 Hektoliter oder -29,8 Prozent), Saale-Unstrut (-34 300 Hektoliter oder -71,7 Prozent), Ahr (-27 800 Hektoliter oder -65,6 Prozent), Nahe (-27 400 Hektoliter oder -8,8 Prozent), Württemberg (-24 600 Hektoliter oder -3,0 Prozent) und Sachsen (-21 600 Hektolitern oder -73,0 Prozent).

Absolute Steigerungen der Erntemenge gegenüber 2023 werden in Rheinhessen (+171 400 Hektoliter oder +7,1 Prozent), der Pfalz (+44 800 Hektoliter oder +2,0 Prozent) und im Rheingau (+6 400 Hektoliter oder +2,9 Prozent) erwartet.

Von der gesamten Weinerntemenge 2024 werden laut den Schätzungen 5,65 Millionen Hektoliter (68,4 Prozent) auf Weißmost und 2,61 Millionen Hektoliter (31,6 Prozent) auf Rotmost entfallen. Insbesondere in den Anbaugebieten Mosel (89,8 Prozent), Rheingau (85,5 Prozent) und Mittelrhein (81,9 Prozent) wird fast ausschließlich Weißmost erzeugt. Die Erntemenge von Riesling, der beliebtesten deutschen Rebsorte, nimmt im Jahr 2024 gegenüber 2023 voraussichtlich um 59 400 Hektoliter auf 1,87 Millionen Hektoliter ab (-3,1 Prozent). Die mengenmäßig zweit- und drittwichtigsten weißen Rebsorten Müller-Thurgau (983 400 Hektoliter, -10,4 Prozent) und Grauer Burgunder (619 000 Hektoliter, -11,7 Prozent) nehmen beide deutlich ab. Die Erntemenge der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder sinkt um 14,4 Prozent auf 798 200 Hektoliter, während der Dornfelder eine geringfügige Zunahme verzeichnet (692 500 Hektoliter; +2,3 Prozent).

Methodische Hinweise: Die Ernteschätzungen beruhen auf Mitteilungen einer begrenzten Zahl von freiwillig berichtenden Winzern zum Stichtag 20. September 2024.

www.destatis.de


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Branchennews Weinernte schwächelt Die Winzer in Deutschland erwarten für 2024 eine deutlich niedrigere Weinernte als im Jahr 2023. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand der Schätzung zum 20. September 2024 mitteilt, wird die Erntemenge voraussichtlich bei 8,26 Millionen Hektolitern Weinmost liegen. Gegenüber dem Jahrgang 2023 würde dies eine Abnahme um 4,9 Prozent bedeuten.Im Vergleich zum Sechsjahresmittel 2018 bis 2023 (8,91 Millionen Hektoliter) liegt die Ernte voraussichtlich um rund 0,7 Millionen Hektoliter oder 7,3 Prozent niedriger. Ein Grund für den Rückgang ist, dass das niederschlagsreiche Frühjahr regional das Auftreten von Pilzkrankheiten, insbesondere dem Falschen Mehltau (Peronospora), begünstigt hat. Zudem haben Extremwetterereignisse wie Spätfröste, Hagel, Stürme und Starkregen regional der Weinernte geschadet.Wie bereits in den Vorjahren entfällt mehr als die Hälfte (59,6 Prozent) der erwarteten gesamten deutschen Weinernte auf die größten Weinanbaugebiete Rheinhessen (2,59 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,33 Millionen Hektoliter). Knapp ein weiteres Viertel (23,3 Prozent) verteilt sich auf Baden (1,12 Millionen Hektoliter) und Württemberg (0,80 Millionen Hektoliter). Die restlichen 17,1 Prozent entfallen auf die übrigen Weinanbaugebiete.Deutliche Rückgänge in den meisten Weinanbaugebieten erwartetIn vielen Anbaugebieten zeichnen sich gegenüber dem Vorjahr Ertragseinbußen ab. Mengenmäßig besonders deutlich sind die Abnahmen gegenüber dem Vorjahr in folgenden Anbaugebieten: Mosel (-225 300 Hektoliter oder -30,7 Prozent), Baden (-151 600 Hektoliter oder -11,9 Prozent), Franken (-124 900 Hektoliter oder -29,8 Prozent), Saale-Unstrut (-34 300 Hektoliter oder -71,7 Prozent), Ahr (-27 800 Hektoliter oder -65,6 Prozent), Nahe (-27 400 Hektoliter oder -8,8 Prozent), Württemberg (-24 600 Hektoliter oder -3,0 Prozent) und Sachsen (-21 600 Hektolitern oder -73,0 Prozent).Absolute Steigerungen der Erntemenge gegenüber 2023 werden in Rheinhessen (+171 400 Hektoliter oder +7,1 Prozent), der Pfalz (+44 800 Hektoliter oder +2,0 Prozent) und im Rheingau (+6 400 Hektoliter oder +2,9 Prozent) erwartet.Von der gesamten Weinerntemenge 2024 werden laut den Schätzungen 5,65 Millionen Hektoliter (68,4 Prozent) auf Weißmost und 2,61 Millionen Hektoliter (31,6 Prozent) auf Rotmost entfallen. Insbesondere in den Anbaugebieten Mosel (89,8 Prozent), Rheingau (85,5 Prozent) und Mittelrhein (81,9 Prozent) wird fast ausschließlich Weißmost erzeugt. Die Erntemenge von Riesling, der beliebtesten deutschen Rebsorte, nimmt im Jahr 2024 gegenüber 2023 voraussichtlich um 59 400 Hektoliter auf 1,87 Millionen Hektoliter ab (-3,1 Prozent). Die mengenmäßig zweit- und drittwichtigsten weißen Rebsorten Müller-Thurgau (983 400 Hektoliter, -10,4 Prozent) und Grauer Burgunder (619 000 Hektoliter, -11,7 Prozent) nehmen beide deutlich ab. Die Erntemenge der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder sinkt um 14,4 Prozent auf 798 200 Hektoliter, während der Dornfelder eine geringfügige Zunahme verzeichnet (692 500 Hektoliter; +2,3 Prozent).Methodische Hinweise: Die Ernteschätzungen beruhen auf Mitteilungen einer begrenzten Zahl von freiwillig berichtenden Winzern zum Stichtag 20. September 2024.www.destatis.de

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