Wie kann Ausbildung der Vielfalt unserer Gesellschaft gerecht werden? Mit dieser Leitfrage beschäftigten sich rund 30 Ausbildungsprofis aus Mitgliedsunternehmen, Berufsschulen und Industriekammern beim diesjährigen Workshop des Bundesverband der Systemgastronomie (Bds) in München. Die Veranstaltung fand im Rahmen des traditionellen BdS-Ausbildertreffens statt. Unter dem Motto „Vielfalt in der Ausbildung souverän begleiten“ entwickelten die Teilnehmenden praxisnahe Ideen für eine inklusive und wertschätzende Ausbildung. Vielfalt professionell begleiten Die Systemgastronomie ist international geprägt: Menschen aus über 130 Nationen arbeiten hier täglich Seite an Seite. Für Ausbilder bedeutet das, junge Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Sprachbarrieren oder besonderen Bedürfnissen gezielt zu unterstützen. Geleitet wurde die Veranstaltung von Amelie Hiemer vom Social-Start-up Hands on Future. Mit einer Mischung aus Impulsen, praxisnahen Methoden und offenen Diskussionen schuf sie einen sicheren Raum, in dem Unsicherheiten angesprochen und neue Perspektiven ausprobiert werden konnten. Im Fokus stand dabei unter anderem die Fähigkeit zur Ambiguitätstoleranz – also die Bereitschaft, nicht vorschnell zu urteilen, unterschiedliche Sichtweisen anzunehmen und den eigenen Blick zu erweitern. Methoden für den Ausbildungsalltag Ein digitaler Methodenkoffer vermittelte konkrete Werkzeuge für herausfordernde Situationen im Berufsalltag. Dazu gehörten etwa die Social Belonging Intervention, die das Zugehörigkeitsgefühl von Auszubildenden stärkt, sowie Wise Feedback, ein Ansatz, der hohe Erwartungen mit Vertrauen in die Fähigkeiten der Lernenden verbindet. In realitätsnahen Fallbeispielen wurden diese Methoden direkt erprobt. Der offene Dialog über persönliche Erfahrungen machte die Diskussionen lebendig und praxisnah. Austausch und Vernetzung als Schlüssel Neben fachlichen Impulsen bot der Workshop vor allem Raum für Begegnung. Der ehrliche und lösungsorientierte Dialog machte deutlich: Nicht jede Frage braucht sofort eine Antwort – entscheidend ist die Bereitschaft, gemeinsam neue Wege für eine inklusive und zeitgemäße Ausbildung zu entwickeln. Den Abschluss bildete ein geselliges Beisammensein im Münchner Franziskaner. Dort wurden die Diskussionen vertieft und ein Einblick in das bundesweite Projekt Netzwerk Q 4.0 gegeben, das Ausbildungsverantwortliche beim Aufbau digitaler Kompetenzen unterstützt. BdS setzt auf praxisnahe Unterstützung „Mit dem Workshop hat der BdS wieder ein starkes Signal gesetzt: Vielfalt ist keine Modeerscheinung, sondern Realität – und eine Chance für die Ausbildung. Wer ausbildet, hat die Möglichkeit, jungen Menschen Orientierung zu geben, ihre Potenziale zu stärken und die Systemgastronomie als inklusive, moderne Ausbildungsbranche weiterzuentwickeln“, resümierte Juliane Anger, Referentin für Aus- und Weiterbildung beim BdS. |
