Trinkgeld wird mittlerweile auch über die digitale Trinkgeldfunktion an Kartenterminals gegeben. Eine aktuelle Analyse des globalen Finanztechnologie-Unternehmens SumUp zeigt, wie hoch digitale Trinkgelder im Durchschnitt ausfallen – mit teils überraschenden Unterschieden bei den deutschen Millionenstädten. Beim Trinkgeld zeigt sich Köln besonders geizig - in Hamburg und auch in Berlin hingegen wird durchschnittlich sehr großzügig getippt. Generell ist festzustellen, wird Trinkgeld gegeben, liegt dies in über der Hälfte der Fälle zwischen fünf und zehn Euro.
In diesen deutschen Millionenstädten gibt’s am wenigsten Trinkgeld (auf Basis des durchschnittlichen prozentualen Anteils des Trinkgeldes am Rechnungsbetrag - alle Branchen)
1. Köln (6,7 Prozent)
2. München (7,7 Prozent)
3. Berlin (8,8 Prozent)
4. Hamburg (8,9 Prozent)
Köln und München führen das Geizhals-Ranking an. In Köln entfällt dabei fast ein Drittel der Trinkgelder auf die Kategorie bis zu fünf Prozent - im unteren Bereich damit so viel wie in keiner anderen Millionenmetropole Deutschlands. Mehr als fünf bis zehn Prozent ist bei jedem zweiten (49,5 Prozent) der Trinkgeld gebenden Kunden zu verzeichnen und nur rund jeder achte Gast gibt mehr als 10 bis 15 Prozent. In München wählt über die Hälfte der Trinkgeld gebenden Gäste mehr als 5 bis 10 Prozent Trinkgeld auf dem digitalen Display aus. Mit 16,2 Prozent geben jedoch auch hier Kunden unter 5 Prozent - und das häufiger als in Hamburg oder Berlin. Fast jeder vierte Kunde gibt aber auch mehr als 10 bis 15 Prozent.
In Berlin und Hamburg zeigen sich Gäste besonders spendabel beim digitalen Trinkgeld. Berlin punktet, auch weil dort besonders häufig die digitale Trinkgeldfunktion in Höhe von mehr als fünf bis zehn Prozent ausgewählt wird – ein Hinweis auf eine ausgeprägte Servicekultur und ein international geprägtes Publikum. Für Hamburg wiederum zeigt die Analyse von SumUp, dass die Gäste besonders großzügig sind: Über ein Viertel der digital Zahlenden gibt im Schnitt mehr als 10 bis 15 Prozent, mehr als jeder Achte (12,8 Prozent) gibt hier mehr als 15 Prozent – jeweils Spitzenwerte im Vergleich der Millionenstädte. Eine jüngere, serviceorientierte Gastronomieszene und ein hohes Maß an Wertschätzung für kundenorientierte Dienstleistungen könnten hierfür eine entscheidende Rolle spielen.
Persönlicher Kontakt und Service zahlen sich aus
Die SumUp-Analyse zeigt deutlich: Je persönlicher der Kontakt und je stärker der Service von den Kunden wahrgenommen wird, desto eher geben Kunden auch auf digitalem Weg Trinkgeld. Im Branchenvergleich zeigt sich, dass Kunden auf dem Wochenmarkt besonders großzügig sind: 44 Prozent der Trinkgelder fallen zwischen zehn und 15 Prozent aus – so viel wie in keiner anderen Branche. Eine Ursache dafür könnten der persönliche Kontakt und das besondere Vertrauensverhältnis sein, das besonders an Marktständen durch den direkten Austausch zwischen Händler und Kunden entsteht. Anders sieht es bei Fast-Food-Restaurants aus, wo Schnelligkeit im Vordergrund steht und der Kundenservice kaum personalisiert ist. Mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) der Trinkgelder liegen bei maximal 5 Prozent.
In der Gastronomie Trinkgeld meist unter 10 Prozent
Mit Blick auf die Gastronomie, in der traditionell Trinkgeld zum guten Ton gehört, zeigt sich: In Cafés und Restaurants wird mit 54,8 Prozent am häufigsten mehr als fünf bis zehn Prozent Trinkgeld gegeben. Ein Viertel entfällt auf mehr als zehn bis 15 Prozent, während ganz kleine Trinkgelder bis fünf Prozent sowie höhere Beträge über 15 Prozent eher die Ausnahme sind. In Bars und Clubs fällt die finanzielle Anerkennung in Form von Trinkgeld etwas großzügiger aus: auch hier wird meistens mehr als fünf bis zehn Prozent Trinkgeld (47,9 Prozent) gegeben, aber auch mehr als zehn bis 15 Prozent Trinkgeld sind keine Seltenheit (29,8 Prozent). Im Vergleich zu anderen Branchen wird hier jedoch auch häufiger mal mehr als 15 bis zu 20 Prozent Trinkgeld gegeben.