Messen & Events | 25.11.2021

Klare und einheitliche Regelungen gefordert

Beim vierten Leaders Club Online Exchange waren rund 150 Teilnehmer anwesend und beschäftigten sich mit den Themen Mitarbeitermangel im Gastgewerbe, Corona-Einschränkungen, sowie dem Schwerpunktthema Führung und Personalmanagement Beim vierten Leaders Club Online Exchange waren rund 150 Teilnehmer anwesend und beschäftigten sich mit den Themen Mitarbeitermangel im Gastgewerbe, Corona-Einschränkungen, sowie dem Schwerpunktthema Führung und Personalmanagement / Foto: Leaders Club

„Nie waren Austausch und Zusammenhalt wichtiger als heute!“ So eröffnete Leaders Club-Präsident Michael Kuriat den vierten Online-Exchange des Gastronomie-Netzwerks.

Angesichts der bundesweit rasant steigenden Corona-Inzidenzen und der von der Politik beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erwartet das Gastronomie-Netzwerk einen weiteren harten Winter für die Branche. Neben starken Umsatzeinbußen werde sich vor allem die ohnehin große Problematik fehlender Mitarbeiter bei einem permanent drohenden Quasi-Lockdown durch 2Gplus weiter verschärfen, befürchtet der Vorstandsvorsitzende Frank Buchheister. Wege, mit dieser und anderen drängenden Herausforderungen umzugehen, erörterten rund 150 Teilnehmer beim Online-Exchange mit dem Schwerpunkt auf Führung und Personalmanagement. Die wichtigste Erkenntnis dabei war: „Wir müssen zusammenhalten und gemeinsam kämpfen!“

„Die Testpflichten und erneuten Einschränkungen für die Gastronomie und der aus lokalen Verordnungen entstehende Flickenteppich sind Gift für unsere Branche“, bringt es Kuriat auf den Punkt. „Das wirft uns massiv zurück. Wir brauchen endlich klare, nachvollziehbare Regelungen, mit denen die Gastronomen, unsere Gäste und vor allem die Mitarbeiter planen können.“ Sorge bereitet dem Leaders Club vor allem die erwartete Abwanderung der mühsam zurückgewonnenen Kräfte in Küche und Service, die angesichts der unübersichtlichen Situation die Hospitality-Branche weniger denn je als sicheres Arbeitsumfeld wahrnehmen. „Um sie zu halten, ist es dringend notwendig, dass die zugesagten Hilfen jetzt unbürokratisch und verlässlich fließen“, fordert Kuriat.

82 Prozent befürchten Abwanderung von Personal

Wie groß die Angst der Gastronomen derzeit ist, dass aufgrund der Corona- Maßnahmen Mitarbeiter endgültig in andere Branchen abwandern, zeigt eine Umfrage, an der sich mehr als 50 Unternehmer, während der Onlineveranstaltung beteiligten. 82 Prozent von ihnen befürchten, im Falle massiver Einschränkungen, Teile ihrer Teams zu verlieren. Der Befragung zufolge herrscht in der Branche außerdem Furcht vor der vor Regionen mit hoher Hospitalisierungsrate beschlossenen 2Gplus-Regelung. „Diese komme einem Quasi-Lockdown gleich, da nur wenige Geimpfte und Genesene sich die Mühe machten, vor einem Restaurantbesuch einen Test zu machen“, zeigte sich Gastronomin und Leaders Club-Vorstand Kerstin Rapp-Schwan in der Diskussion mit der FDP- Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann überzeugt. Vor allem die Stornierungen von Weihnachtsfeiern und anderen Veranstaltungen belasten die Umsätze bereits jetzt erheblich. Umso wichtiger ist es der Branche, dass auch in diesem Fall Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeld gezahlt werden.

Strack-Zimmermann erklärte beim Online-Exchange, die beschlossene Änderung des Infektionsschutzgesetzes sei notwendig, um die Parlamente des Bundes und der Länder wieder in die Entscheidungen zur Corona-Lage miteinzubeziehen: „Es wird Zeit, dass wir auch die wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen durch die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus berücksichtigen.“ Vage blieb die Politikerin bezüglich der Entfristung der Mehrwertsteuersenkung auf Speisen beziehungsweise ihrer Ausweitung auch auf Getränke. Diese ist ebenfalls eine der Hauptforderungen des Leaders Clubs, solle es für die Branche eine langfristige Perspektive geben. DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges versprach bei der Veranstaltung weiterhin für die dauerhafte Mehrwertsteuersenkung in der ganzen Gastronomie zu kämpfen: „Es kann nicht sein, dass für alles was wenig nachhaltig in Pappe und Papier nach Hause geliefert wird, sieben Prozent fällig werden und für Essen und Getränke in Restaurants 19 Prozent. Wir erwarten steuerliche Gleichbehandlung, keine Subvention!“

Menschen stärken und resilient machen

Hilfestellung und Lernstoff zum Thema Führung und Mitarbeiterbindung in schwierigen Zeiten leistete Bodo Janssen, Chef der Upstalsboom-Hotels und Buchautor, beim Online-Exchange: „Führung heißt Mitarbeiter darauf vorbereiten, mit dem Unvorhergesehenem möglichst eigenverantwortlich umzugehen. Sie muss Menschen stärken und resilient machen, damit sie, was immer auf sie zukommt, es als Chance begreifen und selbstbestimmt optimal mit dieser Situation umgehen.“ Führungskräfte sollten sich fragen, ob ihr eigenes Verhalten Mitarbeiter motiviere oder verunsichere und welche Gründe sie Menschen liefern müssen, damit sie ihre Unlust überwinden und sich in Bewegung setzen.„Wenn Mitarbeiter ihre Tätigkeit als sinnvoll erachten und sie die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln, setzen sie sich weit über das geforderte Maß ein“, versprach Janssen.

Trotz der vielfältigen Inspiration und Denkimpulse beim vierten Online-Exchange blickt Kuriat skeptisch auf die kommenden Wochen und die zu erwartenden Maßnahmen der Politik. „Es stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, die Infektionszahlen mit kurzen, dafür konsequenten Schritten zu drücken und damit eine monatelange Hängepartie wie im vergangenen Winter zu verhindern.“ Dazu sei es unverzichtbar, dass die Gastronomie ihren Beitrag leiste und die vorgegeben Kontrollen von G-Nachweisen sowie die Kontaktdatenerfassung endlich flächendeckend durchführen. „Die Branche muss jetzt an einem Strang ziehen. Unser gemeinschaftlicher Ansatz im Leaders Club ist angesichts der Lage wichtiger denn je!“ Buchheister ergänzt: „Unser viertes Leaders Club Online Exchange hat wieder einmal bewiesen, dass nur ein positiver Spirit Mut macht, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen!“

www.leadersclub.de


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Die wichtigste Erkenntnis dabei war: „Wir müssen zusammenhalten und gemeinsam kämpfen!“„Die Testpflichten und erneuten Einschränkungen für die Gastronomie und der aus lokalen Verordnungen entstehende Flickenteppich sind Gift für unsere Branche“, bringt es Kuriat auf den Punkt. „Das wirft uns massiv zurück. Wir brauchen endlich klare, nachvollziehbare Regelungen, mit denen die Gastronomen, unsere Gäste und vor allem die Mitarbeiter planen können.“ Sorge bereitet dem Leaders Club vor allem die erwartete Abwanderung der mühsam zurückgewonnenen Kräfte in Küche und Service, die angesichts der unübersichtlichen Situation die Hospitality-Branche weniger denn je als sicheres Arbeitsumfeld wahrnehmen. „Um sie zu halten, ist es dringend notwendig, dass die zugesagten Hilfen jetzt unbürokratisch und verlässlich fließen“, fordert Kuriat.82 Prozent befürchten Abwanderung von Personal Wie groß die Angst der Gastronomen derzeit ist, dass aufgrund der Corona- Maßnahmen Mitarbeiter endgültig in andere Branchen abwandern, zeigt eine Umfrage, an der sich mehr als 50 Unternehmer, während der Onlineveranstaltung beteiligten. 82 Prozent von ihnen befürchten, im Falle massiver Einschränkungen, Teile ihrer Teams zu verlieren. Der Befragung zufolge herrscht in der Branche außerdem Furcht vor der vor Regionen mit hoher Hospitalisierungsrate beschlossenen 2Gplus-Regelung. „Diese komme einem Quasi-Lockdown gleich, da nur wenige Geimpfte und Genesene sich die Mühe machten, vor einem Restaurantbesuch einen Test zu machen“, zeigte sich Gastronomin und Leaders Club-Vorstand Kerstin Rapp-Schwan in der Diskussion mit der FDP- Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann überzeugt. Vor allem die Stornierungen von Weihnachtsfeiern und anderen Veranstaltungen belasten die Umsätze bereits jetzt erheblich. Umso wichtiger ist es der Branche, dass auch in diesem Fall Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeld gezahlt werden.Strack-Zimmermann erklärte beim Online-Exchange, die beschlossene Änderung des Infektionsschutzgesetzes sei notwendig, um die Parlamente des Bundes und der Länder wieder in die Entscheidungen zur Corona-Lage miteinzubeziehen: „Es wird Zeit, dass wir auch die wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen durch die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus berücksichtigen.“ Vage blieb die Politikerin bezüglich der Entfristung der Mehrwertsteuersenkung auf Speisen beziehungsweise ihrer Ausweitung auch auf Getränke. Diese ist ebenfalls eine der Hauptforderungen des Leaders Clubs, solle es für die Branche eine langfristige Perspektive geben. DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges versprach bei der Veranstaltung weiterhin für die dauerhafte Mehrwertsteuersenkung in der ganzen Gastronomie zu kämpfen: „Es kann nicht sein, dass für alles was wenig nachhaltig in Pappe und Papier nach Hause geliefert wird, sieben Prozent fällig werden und für Essen und Getränke in Restaurants 19 Prozent. Wir erwarten steuerliche Gleichbehandlung, keine Subvention!“Menschen stärken und resilient machen Hilfestellung und Lernstoff zum Thema Führung und Mitarbeiterbindung in schwierigen Zeiten leistete Bodo Janssen, Chef der Upstalsboom-Hotels und Buchautor, beim Online-Exchange: „Führung heißt Mitarbeiter darauf vorbereiten, mit dem Unvorhergesehenem möglichst eigenverantwortlich umzugehen. Sie muss Menschen stärken und resilient machen, damit sie, was immer auf sie zukommt, es als Chance begreifen und selbstbestimmt optimal mit dieser Situation umgehen.“ Führungskräfte sollten sich fragen, ob ihr eigenes Verhalten Mitarbeiter motiviere oder verunsichere und welche Gründe sie Menschen liefern müssen, damit sie ihre Unlust überwinden und sich in Bewegung setzen.„Wenn Mitarbeiter ihre Tätigkeit als sinnvoll erachten und sie die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln, setzen sie sich weit über das geforderte Maß ein“, versprach Janssen.Trotz der vielfältigen Inspiration und Denkimpulse beim vierten Online-Exchange blickt Kuriat skeptisch auf die kommenden Wochen und die zu erwartenden Maßnahmen der Politik. „Es stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, die Infektionszahlen mit kurzen, dafür konsequenten Schritten zu drücken und damit eine monatelange Hängepartie wie im vergangenen Winter zu verhindern.“ Dazu sei es unverzichtbar, dass die Gastronomie ihren Beitrag leiste und die vorgegeben Kontrollen von G-Nachweisen sowie die Kontaktdatenerfassung endlich flächendeckend durchführen. „Die Branche muss jetzt an einem Strang ziehen. Unser gemeinschaftlicher Ansatz im Leaders Club ist angesichts der Lage wichtiger denn je!“ Buchheister ergänzt: „Unser viertes Leaders Club Online Exchange hat wieder einmal bewiesen, dass nur ein positiver Spirit Mut macht, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen!“www.leadersclub.de

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