Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat einen neuen Vorstand. Die 162 Delegierten des Gewerkschaftstages wählten kürzlich Gastro-Profi Guido Zeitler mit 88,1 Prozent der Stimmen an die Spitze der 200.000 Mitglieder starken NGG.
Zeitler löst damit Michaela Rosenberger ab. Die 58-Jährige kandidierte nach fünf Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für den Vorsitz. Der neue Vorstand trat vor 25 Jahren in die NGG ein, machte bei der NGG in Bayern seine Ausbildung zum Gewerkschaftssekretär. Im Jahr 2007 kam der gelernte Hotelfachmann als Referatsleiter für das Hotel- und Gaststättengewerbe in der NGG-Hauptverwaltung nach Hamburg. Im vergangenen Jahr wurde er stellvertretender Gewerkschaftsvorsitzender.
Als NGG-Chef will der 47-Jährige eine neue Arbeitszeitdebatte für die NGG-Branchen führen. „Wir werden darüber hinaus tarifliche Weiterbildung und Qualifizierungsansprüche in den Fokus rücken“, sagte Zeitler auf dem Gewerkschaftstag. Auch um die Rentenfrage und die Bekämpfung von Armut im Alter werde sich die NGG gemeinsam mit den anderen DGB-Gewerkschaften kümmern. Ebenso kündigte Zeitler mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt an, die sozial gerechte Verteilung von Arbeit voranzubringen.
Als stellvertretenden Vorsitzenden wählte die NGG den bisherigen Vorsitzenden des NGG-Landesbezirks Bayern, Freddy Adjan. Schwerpunkt des 50-Jährige wird die Tarifpolitik sein. Der gelernte Hotelfachmann erzielte 94,4 Prozent der Delegiertenstimmen. Mit 88,8 Prozent der Stimmen wurde Claudia Tiedge zur neuen NGG-Vize gewählt. Die 42-Jährige war bislang Geschäftsführerin der NGG-Region Hannover. Die gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestelle kam dann zur Nestlé-Schöller Produktions GmbH. Dort war sie stellvertretende Betriebsratsvorsitzende. Im Jahr 2009 wurde sie Gewerkschaftssekretärin der NGG.