Das Café Heiderand war und ist für viele, vor allem ältere Dresdner, eine Institution – selbst wenn man bislang nur davon gehört hat. Zum 1. Februar übernahm Martin Walther die Erlebnisgaststätte von seinen Eltern und sorgt jetzt in erster Linie für Geschmackserlebnisse.
Begonnen hatte alles im Jahr 1905, als Martin Walthers Ur-Ur-Großeltern in Bühlau ihr Café Schnöder eröffneten. Nachdem die Familie zu DDR-Zeiten enteignet wurde, bekam sie im Jahr 2001 „ihr“ Café zurück. Seither führten Joachim und Elzbieta Walther die Gaststätte mit eigenem Tanzsaal. Nun übernahm der gemeinsame Sohn Martin Walther, den die Eltern weiterhin als Angestellte unterstützen.
Der heute 26-Jährige absolvierte seine Ausbildung beim Dresdner Sternekoch Benjamin Biedlingmaier im Bülow Palais. Anschließend folgten Stationen im Dresdner Genussatelier (heute Dresdens neuestes Sternerestaurant) und in Zwei- und Drei-Sterne-Restaurants an der Mosel sowie die letzten anderthalb Jahre im Wiener Gourmetrestaurant „and“. Insbesondere die Arbeit in Wien, wo er mit dem Koch Fabian Günzel bereits sieben Monate nach dem Start 17 Punkte im Gault Millau und einen Michelinstern erkochte, prägten ihn. „Früher gab es oft genug Streit zwischen Service und Küche – doch im ‚and‘ war das anders, dort brachte der Küchenchef auch das Essen zum Gast. „So machen wir das jetzt auch in meinem ‚neuen‘ Heiderand", verrät Martin Walther.