Ende März traf sich wieder die internationale Wein- und Spirituosenbranche zur ProWein in Düsseldorf. Sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Besuchern gab es ein Plus im Vergleich zum Vorjahr.
6.870 Aussteller aus 64 Ländern (2017: 6.615 Aussteller aus 62 Nationen) boten den Überblick über das aktuelle Wein- und Spirituosenangebot. Über 60.000 Fachbesucher (2017: 58.500) nutzten die Plattform, um zu ordern und sich zu informieren. Damit wurden erneut Bestmarken erreicht. Dabei konnte die ProWein vor allem durch ihre hohe Internationalität und Qualität überzeugen. Jeder zweite Besucher kam aus dem Ausland – aus insgesamt 133 Ländern. Mehr als 70 Prozent der Besucher gehörten dabei zum Top- beziehungsweise mittleren Management. Etwa 85 Prozent der Besucher sehen die Messe vor allem als Orderplattform, 90 Prozent schätzen das intensive Networking und für 95 Prozent ist die ProWein eine wichtige Informationsquelle. Die meisten Besucher interessierten sich in diesem Jahr für die neuen Jahrgänge aus Deutschland, Frankreich und Italien. Bestnoten gab es auch bei der Gesamtbeurteilung: Jeder zweite Besucher bestätigte, neue Lieferanten gefunden zu haben, zwei Drittel konnten mit nützlichen Informationen zu Trends und Neuheiten nach Hause fahren. Rund 95 Prozent gaben an, ihr Messebesuchsziel voll erreicht zu haben.
Breites Angebot
Die großen Anbauländer Italien (1.700 Aussteller), Frankreich (1.550 Aussteller), Deutschland (990 Aussteller) waren in Düsseldorf ebenso vertreten wie Produzenten aus Übersee (700 Aussteller), insbesondere aus den USA, Südafrika, Argentinien, Chile, Australien und Neuseeland. Einen Schwerpunkt hatte in diesem Jahr das Weinland Deutschland: Unter anderem erschien zur Messe die Sonderpublikation „Wine made in Germany“, in der alle 13 deutschen Anbaugebiete und die deutschen Aussteller inklusive Verkostungsprogramm gesondert hervorgehoben wurden.
Viele Neuentdeckungen gab es auch im Spirituosenbereich. Rund 400 Aussteller aus 30 Nationen zeigten hier ihre Spezialitäten wie edle Brände, Gin, Whiskey, Cognac, Single Malt, Grappa oder exotische Cachaça. Eine neue Inszenierung unter dem Motto „same but different“ erlebte das Thema Craft, denn vor allem in der Gastronomie liegen Craft Drinks im Trend. 76 Aussteller aus 15 Ländern präsentierten in einer eigenen Halle auf der ProWein handverlesene Biere, ausgefallene Spirituosen und Cider.
Viel beachtet war auch das Angebot im Bio-Bereich. Hier konnten die Fachbesucher relevante Bioverbände aus Deutschland, Italien und Frankreich sowie individuelle Aussteller aus der ganzen Welt antreffen – insgesamt rund 300 Produzenten. Weitere Informationen gab es in der Sonderschau Organic World. Die deutschen Bioverbände Bioland, Demeter und Ecovin boten zudem mit der Organic Lounge eine Informationsquelle mit passendem Gastronomie-Konzept.
Wissenstransfer inklusive
Rund 500 Veranstaltungen und moderierte Tastings fanden direkt an den Ständen sowie im ProWein Forum statt. Die Schwerpunkte lagen auf den Themen Champagner, Spirituosen, Craft-Drinks, Bio und Biodynamie, Reife und Potenzial, Kombination von Speisen und Wein sowie auf Marketing- und Logistikthemen für den Handel. Rund 70 Veranstaltungen gab es zum Thema „Wine made in Germany“.
Welche Themen spielen in der Zukunft eine Rolle? Auch mit dieser Frage setzte sich die diesjährige Messe auseinander. Das Angebot zeigte, dass vor allem leichte, unkomplizierte und terroirbetonte Weine im Trend liegen. Ebenso wie Weine aus Klimaregionen, in denen noch vor 20 Jahren ein qualitativ ansprechender Weinanbau unmöglich war, zum Beispiel Dänemark, Polen und Großbritannien.
Während die Profis der Branche in den Messehallen ihren Geschäften nachgingen, war auch Düsseldorf im ProWein Fieber: Zahlreiche Winzer präsentierten nach Messeschluss ihre Tropfen in der ganzen Stadt: Unter dem Motto „ProWein goes city“ gab es 110 Events in Restaurants, Hotels oder im Fachhandel.
Die nächste ProWein in Düsseldorf findet vom 17. bis 19. März 2019 statt.