Mit einem Festakt feierte der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) auf seiner Mitgliederversammlung 2018 in Bremen das Jubiläum „20 Jahre Ausbildung zum Fachmann/-frau für Systemgastronomie“.
Experten aus dem Alltag der Systemgastronomie, aus Politik und Wissenschaft beleuchteten alle Facetten zum Thema. In ihrer ersten Rede als Präsidentin des BdS legte Sandra Mühlhause die Ziele ihrer Amtszeit vor: „Wir müssen uns den Herausforderungen der Personalgewinnung- und -bindung stellen. Dafür will ich meine 25-jährige Erfahrung in der Personalbranche einbringen.“ Mühlhause betonte, dass sie die Belange der Systemgastronomie auch in der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) einbringen werde, in dessen Präsidium sie Anfang des Jahres gewählt wurde. Im Anschluss führte Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante durch das vergangene Jahr und die Entwicklung des Verbands. Dabei vermeldete sie ein Rekordwachstum des BdS: Vier neue Mitglieder und acht neue Fördermitglieder zeugen von der Attraktivität des Verbands und seiner Stellung als Sprachrohr der Branche.
Im Rahmen des Jubiläumsfestakts sprachen auch Gastredner. Dr. Ernst-Dieter Rossmann, Mitglied des deutschen Bundestages und Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung lobte in seiner Festrede den Pioniergeist der Branche und die attraktiven beruflichen „Aufstiegstreppen“ der Systemgastronomie. Gleichzeitig stellte er in den Mittelpunkt, dass die Schaffung von Ausbildungsmöglichkeiten eine gemeinsame Herausforderung für Politik und Wirtschaft sei. Bildungsexperte Prof. Dr. Klaus Hurrelmann ging auf die Lebens- und Arbeitsvorstellungen der sogenannten „Generation Z“ – Jugendliche rund um das 18. Lebensjahr – ein. Die Shell Jugendstudie, zu deren Leitungsteam der Professor gehört, definiert die „Generation Z“ als selbstbewusst, souverän und offen. Zugleich seien diese Jugendlichen aber schwerer für ein Unternehmen zu loyalisieren, weil die heutzutage große berufliche Vielfalt sie nahezu irritiert. Coaching, Struktur und eine gelebte Feedback-Kultur sowie ein Generationen-Management, bei dem Alt von Jung sowie Jung von Alt lernt und profitiert, können Lösungsansätze zum Recruiting dieser neuen Fachkräfte sein.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, in der neben den Rednern auch Stimmen aus dem Alltag der Systemgastronomie – eine Auszubildende, eine Ausbilderin und Restaurantleiterin sowie eine Berufsschullehrerin – zu Wort kamen, führten den BdS-Mitgliedern den Handlungsbedarf bei der Personalgewinnung vor Augen. Das Schlussfazit der Expertenrunde stellte die Vielfalt, Kreativität und Attraktivität der Systemgastronomie heraus. Die gewonnenen Erkenntnisse sind für alle Fachabteilungen des BdS in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern nun klarer Auftrag zur Erarbeitung von Strategien und Lösungsansätzen, so dass die Systemgastronomie weiterhin die Branche der Chancen bleibt.