Mit rund 604 Millionen Nutzern weltweit hat sich Apple Pay als Vorreiter für mobile Zahlungen etabliert. Während die USA bei der Nutzung führend sind, zieht Europa jetzt nach. Auch Deutschland, das traditionell eher auf Bargeldzahlungen und Überweisungen setzt, verzeichnet hohe Wachstumsraten.
Laut repräsentativer Postbank Digitalstudie 2024 ist die Nutzung von Mobile Payment auf 36 Prozent gestiegen, wobei Apple Pay die meistgenutzte Bezahl-App ist. Die Bequemlichkeit eines einfachen Fingertipps, der umständliche Formulare und das Mitführen von Karten überflüssig macht, hat kontaktloses Bezahlen neu definiert. Wie verändert die Apple Pay-Revolution die Interaktionen mit Gästen? Und warum kann gerade das Gastgewerbe von Apple Pay und mobilen Zahlungen profitieren? Stefan Schlachter, Director of Sales Europe beim Cloud-Hospitality-Lösungsanbieter Guestline, erklärt:
„Hoteliers sollten auf Apple Pay setzen, um den Bedürfnissen der Reisenden gerecht zu werden. Da Reisende auf der ganzen Welt sichere und einfache Zahlungsmöglichkeiten wünschen, ist es für Hoteliers entscheidend, breit akzeptierte Lösungen wie Apple Pay anzubieten. Studien zeigen, dass zwei von drei Verbrauchern eher bereit sind, online bei Unternehmen zu buchen, die ihre bevorzugte Wallet akzeptieren. Hotels, die nicht auf die Präferenzen ihrer Gäste eingehen, würden Gefahr laufen, Buchungen an OTAs und andere Wettbewerber zu verlieren, was zu einem Rückgang wichtiger Leistungsindikatoren wie dem Umsatz pro verfügbaren Zimmer (RevPAR) führen kann. Zusätzlich zu den Umsatzmöglichkeiten kann die Integration von Apple Pay die Zufriedenheit der Gäste erhöhen, was zu erneuten Buchungen und positiven Bewertungen führt. Hoteliers sollten ihren Gästen daher die bequeme Zahlung per Wallet sowohl online als auch vor Ort im Hotel anbieten. Dadurch können sie ihre Gästezahlen steigern, insbesondere wenn sie die Unterstützung von Lösungen wie Apple Pay aktiv bewerben.
Gründe für die Apple Pay-Revolution
„Eine zentrale Funktion der Apple Pay-Technologie ist die Tokenisierung, die die Daten der Gäste schützt. Dabei wird die Kartennummer für jede Transaktion durch einen eindeutigen digitalen Token ersetzt. Das schützt die Zahlungsdaten der Gäste und macht die manuelle Eingabe sensibler Informationen wie PAN-Nummern, Ablaufdaten oder CVC-Codes überflüssig. Sollte ein Token dennoch abgegriffen werden, sind die Kartendaten trotzdem sicher. Dies schützt Hotels vor Reputationsschäden im Falle eines Datenmissbrauchs.
Apple Pay integriert zudem nahtlos Multi-Faktor-Authentifizierungsverfahren wie Face ID oder Touch ID. Dadurch werden die Schutzmechanismen um eine weitere Sicherheitsebene ergänzt und das Risiko unberechtigter Abbuchungen deutlich reduziert. In der Folge sinkt die Zahl der Rückbuchungen deutlich.
Durch das effiziente Design weist Apple Pay deutlich höhere Autorisierungsraten auf. Biometrische Authentifizierung, Autorisierung in Echtzeit und gespeicherte Kartendaten sorgen für einen schnelleren und sichereren Check-out und minimieren Fehler und Rückbuchungen. Davon profitieren sowohl Gäste als auch Hoteliers, denn ein reibungsloses Serviceerlebnis erhöht die Konversionsraten. Apple Pay-Kunden geben im Durchschnitt mehr Geld aus, da sie überdurchschnittlich jung, einkommensstark und kaufkräftig sind.
Angesichts der wachsenden Beliebtheit mobiler Buchungen überrascht es nicht, dass Apple Pay eine Vorreiterrolle einnimmt. Daten von Guestline zeigen, dass mittlerweile 70 Prozent der Buchungen per Smartphone getätigt werden. Laut McKinsey ist zu erwarten, dass Mobile Wallets in den nächsten Jahren den Anteil der Kreditkarten am Gesamtumsatz überholen werden. Hoteliers können diese Entwicklung deshalb nicht länger ignorieren.“
Mehr als nur Zahlungen: Was die Zukunft bringt
„Hotels, die nicht auf den Apple Pay-Zug aufspringen, laufen Gefahr, den Anschluss zu verpassen. Drei zentrale Entwicklungen machen deutlich, warum dieser Wandel schnell voranschreiten wird. Erstens hat Apple mit iOS 15 neue Funktionen eingeführt, die die Akzeptanz von Apple Pay in der Hotellerie weiter fördern werden. So wie das Speichern von Bordkarten in Mobile Wallets mittlerweile üblich ist, ermöglicht Apple seinen Nutzern nun auch, Zimmerkarten zu speichern und direkt über Apple Wallet einzuchecken. Dieses Verfahren sorgt für ein optimiertes digitales Gästeerlebnis und unterstützt die Effizienz im Gastgewerbe.
Zweitens erfordert die europäische digitale Identität (eID) die Verknüpfung privater mobiler Wallets mit einem neuen europäischen digitalen Identifizierungssystem. Dies bietet eine potenzielle Chance für Lösungen wie Apple Pay. Da die Apple Wallet bereits verschiedene Ausweisdokumente speichern kann, könnte dies Self-Check-in-Prozesse rationalisieren und weitere Innovationen in der Hotellerie vorantreiben.
Drittens entwickelt sich Tap to Pay zur wichtigsten Zahlungsmethode für Hotelunternehmen: Laut Global Payments geben 65 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe an, dass sie diese Zahlungsmethode bevorzugen werden. Mit Tap to Pay können Unternehmen kontaktlose Zahlungen einfach und sicher über das iPhone abwickeln.
Eines ist schon jetzt klar: Apple Pay ist ein Wachstumstreiber für Hoteliers. Die Entscheidung, Apple Pay einzuführen, ist daher nicht mehr eine Frage des „ob“, sondern vielmehr des „wann“ und „wie“.“